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Date: 2002-05-01

US: ID-Cards und Softwarepatr/id/ioten


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Auch wenn sie öfter mal nicht einer Meinung sind, wie der Markt aufzuteilen wäre, im
Geschäftsfeld "Patriotismus" finden sích Microsoft und Oracle wieder vereint.

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Christiane Schulzki-Haddouti 01.05.2002 Die USA diskutieren die Einführung eines
Personalausweises; Oracle und Microsoft bieten dafür die Technologie an

In den USA ist nach dem 11. September sofort eine Debatte um die Einführung eines
Personalausweises entbrannt. Experten glauben, dass die von mächtigen Datenbanken
gestützten Ausweise Terroristen daran hindern würden, unter Decknamen aufzutreten.
Oracle-Chef Larry Ellison (You have zero privacy anyway) bot sogar an, kostenlose
Software für das künftige Identifikationssystem zur Verfügung zu stellen.
Bürgerrechtsorganisationen wie ACLU und EPIC, aber auch Lobbygruppen von links bis
rechts hingegen befürchten, dass Bürgerrechte in "ernsthafter" Gefahr sind.

Aus deutscher Perspektive mögen die mit dem Personalausweis verbundenen Sorgen
übertrieben sein. Wenn jedoch die Amerikaner ihren Personalausweis über einen
Führerschein mit biometrischen Merkmalen wie dem Fingerabdruck einführen, wird dies
auch die heimische Debatte um den biometrischen Personalausweis beeinflussen. Denn
die Debatte in den USA und Großbritannien weist in die Richtung einer
Dienstleistungskarte mit digitaler Signatur.

Derzeit werden in den USA mehrere Möglichkeiten für die Umsetzung einer persönlichen
ID-Nummer diskutiert. So schlug der Amerikanische Verband der
Kraftfahrzeugsverwaltung AAMVA vor, in die Führerscheine biometrische Daten wie den
Fingerabdruck aufzunehmen. Dafür verlangt AAMVA vom Kongress nur schlappe 100
Millionen US-Dollar - die Sozialbehörde Social Security Administration befürchtet jedoch
Einführungskosten in der Höhe von 4 Milliarden US-Dollar.

Auch gibt es Pläne, Fluggäste mit Identifikationssnummern zu versehen. Ein Bericht des
Nationalen Forschungsrats, der Anfang April vorgestellt wurde, sieht sowohl in dem
AAMVA-Vorschlag sowie der Fluggast-Nummerierung die Einführung eines nationalen
Identifikationsstandards, was in den USA quer durch alle Parteien immer noch verpönt
ist. Befürchtet werden "Gestapo-ähnliche" Situationen, in denen Sicherheitsbeamte ohne
konkreten Anlass "Ihre Papiere, bitte" fordern können.

Nun wirft aber auch offenbar Softwareriese Microsoft mit einer "E-Government"-Strategie
sein Gewicht in die Waagschale: Mark Forman, IT-Direktor im Weißen Haus, teilte
jüngst mit, dass man im Rahmen der "E-Identifikation"-Initiative den Einsatz von
Microsofts datenschutzrechtlich umstrittener Passport-Technologie (Vgl. Sicherer Hafen
Microsoft?) erwäge, um jedem Bürger und Unternehmen eine ID-Nummer zu verpassen,
der Online-Dienstleistungen der Regierung in Anspruch nehmen will. Immerhin vergibt die
US-Verwaltung in diesem und nächstem Jahr Aufträge in der Höhe von 100 Milliarden US-
Dollar über das Netz. Angeblich nutzen schon heute 200 Millionen Nutzer Microsofts
Passport.

Mehr mit mucho links
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/12439/1.html


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published on: 2002-05-01
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