|
<<
^
>>
Date: 1998-05-13
Iran: Todesurteil gegen Journalisten bestaetigt
-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
q/depesche 98.5.13.2
Iran: Todesurteil gegen Journalisten bestaetigt
Berlin, 12. 5. 98 Reporter ohne Grenzen, internationale
Menschenrechtsorganisation zur
Verteidigung der Pressefreiheit, ist entsetzt ueber die Bestaetigung des
Todesurteils gegen den Journalisten Morteza Firuzi durch das oberste
Gericht des Iran.
Wir appellieren an den iranischen Praesidenten Mohammad Chatami, sich fuer
die Aufhebung des Urteils einzusetzen und sicherzustellen, dasz die gegen
Firuzi erhobenen Vorwuerfe in einem erneuten Verfahren ueberprueft werden:
oeffentlich, unter internationaler Beobachtung und vor allem mit der
Moeglichkeit fuer den Angeklagten, sich rechtsstaatlichen Prinzipien
entsprechend zu verteidigen.
Die iranische Regierung hat ihre Entschlossenheit erklaert, "die
Pressefreiheit zu verteidigen". Wenn das Todesurteil gegen Morteza Firuzi
bestehen bleibt, wird durch diese ungeheuerliche Menschenrechtsverletzung
jedes Vertrauen in derartige oeffentliche Bekenntnisse zerstoert.
Die Nachricht der iranischen Zeitung Ressalat, wonach die Berufung Firuzis
gegen das am 28. Januar 1998 verhaengte Urteil abgelehnt wurde und somit
die
Vollstreckung durch Steinigung unmittelbar bevorsteht, ist nach den uns
verfuegbaren Informationen von den iranischen Behoerden bislang nicht
dementiert worden. Damit kann der Schuldspruch wegen "Spionage" und
"Ehebruch" nur noch durch einen Gnadenerlasz des religioesen Oberhauptes
des
Iran, Ayatollah Chamenei, aufgehoben werden.
Firuzi, ehemaliger Chefredakteur der englischsprachigen Iran News, ist
einer der profiliertesten Journalisten seines Landes. Er wurde im Mai 1997
verhaftet, der Prozesz gegen ihn fand unter Ausschlusz der Oeffentlichkeit
statt. Die Anklage - soweit sie ueberhaupt bekannt wurde - lautete auf
"Spionage" fuer mehrere fremde Staaten. Im Maerz 1998 wurde die Nachricht
verbreitet, auf Intervention von Praesident Chatami sei das Urteil
aufgehoben und eine erneute Untersuchung eingeleitet worden.
Reporter ohne Grenzen hat sich mehrfach fuer Morteza Firuzi eingesetzt und
sich unter anderem an das Menschenrechtszentrum der Vereinten Nationen in
Genf und die Europaeische Union sowie die Auszenminister der USA,
Groszbritanniens, Frankreichs, Spaniens, Belgiens, der Schweiz und der
Bundesrepublik Deutschland mit der Bitte gewandt, bei den iranischen
Behoerden zugunsten Morteza Firuzis zu intervenieren.
Reporter ohne Grenzen
Oranienstrasse 24, D-10999 Berlin
Germany
rog@berlin.snafu.de
Tel.: 49 - 30 - 615 85 85
Fax: 49 - 30 - 614 34 63
relayed to q/depesche by martin mair. tnx.
====================================
TIP
Download free PGP 5.5.3i (Win95/NT & Mac)
http://keyserver.ad.or.at/pgp/download/
- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
edited by Harkank
published on: 1998-05-13
comments to office@quintessenz.at
subscribe Newsletter
- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
<<
^
>>
|
|
|
|