|
<<
^
>>
Date: 2003-03-10
Lernfaehigkeit an unerwarteter Stelle
Oft glauben die Menschen es kaum, doch es ist wahr - auch Terroristenjäger können lernen. Jedenfalls machte der nette Mann von der "Gruppo Anticrimine Tecnologico" aus Italien diesen Eindruck, als er dem staunenden Publikum mitteilte, dass es mehr als e-Mail und WWW im Netz gibt. Der Mann hat sogar erkannt, dass Verbrecher bisweilen schlaue Leute sind, die das mit dem Verstecken von Informationen ernst meinen. Nun braucht man also nur noch drauf warten, dass Internetprovider doch bitte alle anfallenden Datenpakete aufbewahren sollen, bis sich ein bedürftiger Bedarfsträger findet - das hat der zwar nicht gefordert, doch dafür gibt es ja Innenminister. Naja, ansonsten lernte der Herr Oberstleutnant, dass vielleicht etwas herkömmliche Aufklärungsarbeit auch nicht schlecht wäre.
-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
http://www.heise.de/newsticker/data/tol-09.03.03-002/
[...]
Als Beispiel führte der Italiener an, dass die Planer von Attentaten ihre Botschaften verkapselt in den [1]IP-Headern von übers Netz geleiteten Datenpaketen austauschen würden.
[...]
"Ihnen steht damit eine Möglichkeit zur Verfügung, die Kontrolle über das Netz zu unterlaufen", warnte Rapetto. Denn Überwachungswerkzeuge wie das umstrittene [2]Carnivore-System des FBI, die nur die Nutzungsdaten des IP-Verkehrs analysieren, würden von den versteckten Botschaften nichts mitbekommen. "Es ist so, als ob bei einem normalen Brief die Nachricht unter der Briefmarke versteckt würde", empörte sich der Oberstleutnant über die Verschlagenheit der von ihm identifizierten Methode.
[...]
Generell ermahnte Rapetto seine Kollegen von der Netzüberwachung, nicht nur auf Websites mit Anleitungen zum Bombenbauen oder anderen möglicherweise kriminellen Inhalten zu achten. "Das gesamte World Wide Web ist nur einer von 65.000 Kanälen im Internet", stellte er seinen Zuhörern vor Augen. Nur auf den bekanntesten Dienst des Netzes zu gucken, sei so, als ob man den ganzen Tag nur CNN auf Englisch schaue. Die Verbrechensorganisationen würden dagegen alle zur Verfügung stehenden Ports nutzen und dabei auch Verschlüsselungssoftware verwenden.
[...]
"Wir brauchen mehr menschliche Aufklärung mit besserer technischer Kompetenz, um die digitalen Formate unserer Feinde zu brechen", forderte er in Berlin. Mit weiteren Hightech-Kontroll-Systemen sei der Organisierten Kriminalität im Netz dagegen kaum beizukommen.
1. http://w3.siemens.de/solutionprovider/_online_lexikon/4/f009294.htm
2. http://www.fbi.gov/hq/lab/carnivore/carnivore.htm
- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
edited by harko
published on: 2003-03-10
comments to office@quintessenz.at
subscribe Newsletter
- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
<<
^
>>
|
|
|
|