|
<<
^
>>
Date: 2000-11-24
AT: »Eintrittskarte für Datenmissbrauch«
-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
Karl Kollmann 23.11.2000
Als (un)passende Antwort auf den Polizeicomputer-Skandal
präsentiert die österreichische Regierung nun die universelle
elektronische "Bürgerkarte".
Natürlich ist der EKIS-Skandal - EKIS heißt das
Polizeicomputersystem in Österreich, das für unzulässige
Abfragen zur Bespitzelung von FPÖ-kritischen Politikern und
Künstlern verwendet wurde - noch nicht aufgearbeitet (vgl.
Grundrechtlicher Super-GAU in Österreich). Doch jetzt gibt
es zwei von der österreichischen Regierung ausgedachte
Lösungen dazu. Zum einen, wer einen konkreten Verdacht
hat, dass seine EKIS-Daten mißbräuchlich verwendet
wurden, kann sich an eine Hotline (Tel. Wien 31 3 46-31346)
wenden und bekommt dann nähere Auskunft von der Polizei.
Zum anderen kommt für alle österreichischen Bürger die
"Bürgerkarte".
Diese Bürgerkarte soll in allen Bereichen der öffentlichen
Verwaltung einsetzbar sein, sie wird als Basis die nächstes
Jahr kommende Sozialversicherungskarte haben, also auf
jeden Fall die Sozialversicherungsdaten enthalten, dazu aber
den Personalausweis ersetzen und eine universelle Karte für
alle Amts- und Behördenwege werden. Womöglich kommen
auch noch Elektronische Geldbörse und andere
Zahlungsfunktionen dazu.
Proteste gegen eine Multifunktionskarte
Verbraucherschützer, Datenschützer und Opposition sind
strikt gegen dieses Vorhaben. Eine Bürgerkarte als
"Eintrittskarte für Datenmissbrauch" sei das letzte, was wir
derzeit brauchen, meinte der SP-Justizsprecher Jarolim
dazu.
Mit einer solchen Universalkarte haben die Verbraucher bzw.
Bürger keine Sicherheit mehr, dass der Datenschutz
gewährleistet ist, und dass sie selbst es sind, die
entscheiden, welche Daten sie wem zugänglich machen.
Außerdem ist eine elektronische Zwangsbeglückung -
Studenten haben dies in Form eines elektronischen
Ausweises jetzt schon an manchen österreichischen Unis -
ein ganz eklatanter Widerspruch zum Recht auf
informationelle Selbstbestimmung und damit letztlich gegen
den Begriff der Menschenwürde.
Mehr
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/4320/1.html
related
http://futurezone.orf.at/futurezone.orf?read=detail&id=48947
-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
World-Information Forum
24 11 2000 Technisches Museum Wien
http://world-information.org/html/site_index/index.htm
-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
edited by Harkank
published on: 2000-11-24
comments to office@quintessenz.at
subscribe Newsletter
- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
<<
^
>>
|
|
|
|