Zu den ENFOPOL-Wellen rund um die Pressenkonferenz
dieser Woche ein [unvollständiges] Round-up des Echos in
On- und Offline/medien.at.
Wenn von der ersten Veröffentlichung der Abhörpläne vor
ziemlich genau einem Jahr im Netz bis heute wirklich etwas
gelungen ist, das die gesetzlich ermächtigten Behörden
tatsächlich juckt, so bezeichnet dies der erz- &
hauptkapitalistische Begriff des "Branding".
Just eben dies machen genannte Behörden grundsätzlich
nie. Vielmehr werden exempli gratia Lausch & Angriffspläne
unter möglichst harmlos klingenden Arbeitstiteln entwickelt,
dann namenlos gemacht, weil aufgesplittet und über
verschiedenste internationale Vertragswerke verteilt. Damit
werden jede investigative Verfolgung und Gesamtschau
schwer bis unmöglich gemacht.
Gegen diese eherne Regel haben die beamteten
österreichischen Verfasser mit dem konzisen Papier
ENFOPOL 98 verstoßen und dabei internationale
Kollegenhäme eingeheimst.
Auf dieser Tatsache setzte der Markenname auf und er
verbreitet sich zufriedenstellend. Die bis dahin nicht sehr
bekannte EUROPOL-Arbeitsgruppe ENFOPOL [Enforcement
Police], die an sich mit transzendenten Delikten wie
Hooliganismus und Kindesmissbrauch beschäftigt ist und nur
Mittel zum Zweck war, um die Pläne umzusetzen, bekam im
Cross-Branding ganz nebenbei den Ruf einer Abhörtruppe
oder Geheimdienstzelle ab.