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Date: 1998-10-30
"Sauberes Internet" für Deutschland
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q/depesche 98.10.30/2
updating 98.10.28/3
"Sauberes Internet" für Deutschland
PSINet will "gesetzestreues Surf-Vergnügen" möglich
machen, aber ohne Garantie.
"Die Stichwortkatalog und die genauen Filtermethoden
müssen natürlich streng geheim bleiben", sagt der
Pressesprecher von PSINet Deutschland, dem
Tochterunternehmen des weltgrössten Internet Providers,
"Sonst könnte sie ja jeder relativ einfach umgehen". Das neu
angebotene Service, das "jugendfreies und gesetzestreues
Surf-Vergnügen" ermöglichen soll, basiert auf einer Kette von
Proxy-Servern, die mit Filterprogrammen ausgestattet sind.
Was aber sind die Kriterien, nach denen gefiltert wird? "Es
gibt zwar Bestrebungen, das ganze System auf die
Bedürfnisse in Europa oder Asien einzustellen. Der
momentane Status aber ist: Was in den USA als anstössig
gilt, bleibt draussen", heisst es bei PSINet, "Also
Pornographie in weiterem Sinne. Das System ist aber nicht
so dumm, dass es alle Seiten automatisch rausschmeisst,
auf denen das Wort 'sex' vorkommt. Es gibt da sehr wohl
Gegenchecks." Die wiederum könne man aus den oben
angeführten Gründen leider nicht verraten, wie PSINet für die
Effizienz der Filterung auch "keinerlei Garantie im rechtlichen
Sinne übernehmen" könne.
...
Angesichts des täglich wachsenden Informationaufkommen
sind Filtersysteme einfach nicht administrabel, wie jeder, der
einen Proxy-Server konfigurieren kann, bestätigen wird.
"Sowas ist nie perfekt" heisst es von PSInet, "aber es gibt
Firmen die Möglichkeit, sich rechtlich abzusichern: Wenn
nämlich alle technisch möglichen Vorkehrungen gegen die
Verbreitung verbotener Inhalte getroffen worden sind." Im
Klartext heisst dies, dass die Aktion "sauberes Internet"
zwar nicht funktioniert, aber vor Klagen schützen kann. Wie
dumm das System tatsächlich ist, d.h wieviele Selbsthilfe-
Gruppen rund um die Themen AIDS, stillende Mütter und
Sexualaufklärung blockiert werden, kann nur ein direkter
Praxistest zeigen. Weltweit nützen etwa 120 Firmen PSINets
"Mime Sweeper" Programm, in Deutschland testet es gerade
ein Provider, der wiederum auf keinen Fall mit Namen
genannt werden will.
....
Volltext mit in-depth links in Kürze via
http://www.telepolis.de/tp/
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Diese q/depesche wurde für telepolis produziert.
Wir ersuchen bei Übernahme durch Dritte höflich, obige URL zu zitieren
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edited by
published on: 1998-10-30
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